Montag, 31. März 2008

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Na. wer ist das? Der kuerzlich aus der Irrenanstalt entflohene Kettensaegenmoerder oder euer Arne?

Samstag, 22. März 2008

Frohe Ostern

Zunaechsteinmal will ich mich herzlich fuer die ueberaus zahlreichen Glueckwuensche bedanken. Wie oben genannt waren sie sehr zahlreich deswegen kann ich mich nicht einzeln bedanken. Also hiermit eine grosse Umarmung an alle!
Mein Geburtstag hingegen war nicht allzu prickelnd, aber dazu spaeter.
Ich will erstmal bei meinem letzten Blogeintrag einsteigen.
Ich hatte also den schniecken Van fuer Joshi und mich gekauft und bin mit 50 Dollar in der Tasche und strahlend optimistisch zur Hummerfabrik gefahren um dort ganz gross ins Schalentiergeschaeft einzusteigen. Wie sich dann herrausstellen sollte war dies der bisher schlimmste Job den ich je angenommen habe. Los gings um 4 Uhr Nachmittags. Von da an durfte ich dann bis Morgens um 6 folgende Aufgaben verrichten:
- lebende Hummer in ein Becken gefuellt mit einem Wasser-Hummerkotgemisch werfen
- erstickte Hummer aus besagtem Becken wieder rausfischen
- gekochte Hummer an der Hummersaege in 2 Haelften schneiden
- tote Hummer auf das Kochlaufband legen
- toten Hummern den Kopf abdrehen und Gedaerme aus dem Leib kratzen
- Hummerschwaenzen mit einem Sauger den Darm aussaugen

Und um diese aufregenden Taetigkeiten noch attraktiver zu gestalten bestand die komplette Belegschaft aus Asiaten die kein Wort Englisch sprachen!
Nachdem ich also meine Arbeitsnacht in Schweigen erduldet habe kam ich mit blutenden Fingern (Hummer sind uebersaeht mit fiesen kleinen Stacheln), und stinkend wie Fischfriedhof(den Gestank habe ich erst 2 Tage nachdem ich dort die Arbeit niedergelegt habe losbekommen) in den Van gelegt um dort solange zu schlafen bis mich die australische Sonne zaertlich mit ihren gefuehlten 80 Grad heissen Strahlen geweckt hat. Ohne Spritgeld um das Fabrikgelaende zu verlassen sitze ich dann also den ganzen Tag alleine im Auto und hoffe durch die aufregende Metzgerarbeit von der Langeweile erlöst zu werden. Zu diesem Zeitpunkt sowieso schon in einer gemuetsmaessig eher labilen Lage hat mich das Ganze also ordentlich gefrustet. Nach vier Tagen hab ich es dann nich mehr ausgehalten, bin in ein Hostel eingecheckt und hab einen anderen Job in einem Warenlager angenommen. Schlechter bezahlt aber sehr viel angenehmer. Zunaechst einmal hat mich positiv gestimmt dass man Stahlkappenschuhe tragen muss. Das hat sich fuer mich nach Coka-Cola-Light-Bauarbeiter angehoert der in schwindeleregenden Hoehen gefaehrliche Dinge verrichtet. Offensichtlich waren diese Erwartungen ein wenig hoch gegriffen und mein Job ist es nur, Zeug von den Palletten die reinkommen in die Regale zu raeumen. Unter den Gegenstaenden die ich herumwuchten muss sind unter anderem die Klassiker Backstein und Nageleimer. Aber an sich ist die Arbeit eigentlich recht angenehm. Keine Backpacker, nur Australier mit ausgezeichntem Englisch und immer fuer ein kurzes Gespräch zwischen den Regalen oder waehrend der Lunchpause zu haben.
Nun zu meinem Geburtstag. Da es an einem Dienstag war musste ich naturlich arbeiten. Das Dumme war nur, dass ich Morgens vergessen hatte mein Licht auszuschalten weil ich bei Tageslicht ankomme. Dementsprechend leer war dann meine Batterie nach der Arbeit. Da auch ein Hilfstart mit dem Auto eines Kollegen fehlschlug bin ich dann also mit gefuehlten 100 Kilo Autobatterie unter dem Arm losgestapft um in der bruetenden Nachmittagshitze einen Kilometer zur naechsten Werkstatt zu stapfen und mir dabei meine frisch geschorene Glatze zu verbrennen. Dort angekommen hab ich mir also eine neue Batterie gekauft da die alte anscheinend hinueber war, oder der Mechaniker hat mich einfach nur ueber den Tisch gezogen. Ausgestattet mit einer frischen Energiequelle gings dann also wieder zurueck. 2 Stunden spaeter als geplant konnte ich dann in richtung Hostel starten wo sich auf Grund des vorrangegangenen St Pattricks Day und damit verbundenen Katers keiner fuer mein Bier begeistern konnte und ich mich schon um 10 ins Bett begeben habe. Also wenn eure naechste Geburtstagsparty nicht so spektakulaer wird wie ihr es erwartet: denkt an mich und wisst es heatte auch schlimmer laufen koennen.
Aber genung des Selbstmitleids. Wie ein Hammerschlag hat es mich letzten Donnerstag getroffen dass am Freitag schon Karfreitag ist, und ich ein langes Osterwochenende vor mir habe. Was mir die Gelegenheit und Zeit gab euch zu schreiben,ein wenig zu entspannen und das Geld fuer die Batterie beim Pokern zurueckzugewinnen.
Insofern: Frohe Ostern und herzlichen Glueckwunsch zum europaeischen Fruehlingsanfang, bei mir gehts jetzt in Sachen Wetter bergab!

Arne

Mittwoch, 5. März 2008

Perth

Nachdem ich meinen letzten Eintrag in nicht ganz nuechternem Zustand verfasst habe (der ein oder andere hat es vielleicht bemerkt) kommt jetzt ein neuer, live und direkt aus meinem unbenebelten Hirn.

Wie geplant habe ich Cobram verlassen. Und zwar mit einem stinkreichen Italo-Australier der in Cobram, ZUM ENTSPANNEN und als ablenkung von seinem anscheinend sehr stressigen job als Restaurant-Besitzer, Pfirsichpicken war. Auf dem Weg nach Melbourne haben wir in einem herrlichen Motel logiert und haben dann in Melbourne in ein Appartment eingecheckt. WUNDERBAR, das erstemal seit 6 Monaten ein anstaendiges Bett, eine Dusche betreten ohne Badelatschen und kacken ohne 4 Mithoerer nebenan. Bezahlt hab ich nur den ueblichen Hostelsatz von 25 Dollar und er den Rest. Zudem hat er an den 2 Abenden an denen wir zusammen in der Stadt waren alle Getraenke bezahlt (in einem durchschnittlichen pub/club kostet das kleine Bier 6 Dollar und ein kleines Glas Rum mit Cola 10 Dollar). Nach 2 Tagen ist er dann aber wieder an die Goldcoast abgereist und die Zeit des obszoenen Luxus war vorbei.

Deswegen habe ich dann so schnell wie moeglich einen Flug nach Perth gebucht, meine Sachen gepackt und bin losgeflogen. Hier angekommen wollte ich mich dann so frueh wie moeglich um einen Job kuemmern. Das habe ich auch versucht, aber leider war Wochenende und Tag der Arbeit am darauffolgenden Montag. Dadurch sah ich mich gezwungen 3 Tage zu faulenzen und durch die Stadt zu schlendern. In Perth leben 1,2 Millionen Menschen aber dennoch kommt die Stadt einem eher beschaulich und familaer vor.

Und waehrend ich also so durch die Stadt tingele komme ich an einem schicken weissen Van vorbei. 20 Jahre alt aber top ausgestattet und fuer australische Verhaeltnisse spottbillig. $2500.
Waehrend ich mir also diesen Van angucke kommt ein voellig aufgeloester Franzose auf mich zu und versucht mir auf Knien, eben diesen Van zu verkaufen. Ich hatte aber nicht so viel Geld und gehe von dannen. Die naechsten paar Tage komme ich immer wieder an seinem Van vorbei und jeden Tag ist er $200 billiger ( er musste heute das Land verlassen). Bis er dann irgendwann bei $1700 war und ich zuschlagen musste. Also habe ich Joshi angerufen, gefragt ob wir uns zusammen ein Auto kaufen wollen und Schwupp die Wupp sind wir beide stolze Besitzer eines weissen Nissan Venetta, mit Doppelbett und ohne fensterheber auf der Beifahrerseite.

Das hat mich allerdings in die unangenehme Lage gebracht wieder ohne einen Pfennig Geld dazustehen. Allerdings haette ich das nicht gemacht, wuesste ich nicht dass ich hier immer wieder auf die Fuesse falle. Und tatsaechlich, gleich heute habe ich 2 Jobs gefunden. Einen in einer Hummerfabrik den ich am Freitag anfange und einen als Kuechenhilfe in einer Kneipe den ich morgen anfange. Und schon schweben wieder rosa Wolken am Himmel! Jetzt heisst es Geld verdienen bis Joshi kommt um unseren Roadtrip zu starten.

Bis bald